10 Millionen?
Ein Thema, das Familien, Freunde und sogar Fremde fast jeden Sonntagabend in leidenschaftliche Diskussionen verwickelt und über das man nie müde wird zu reden, ist der Tatort. Seit über 45 Jahren zieht das Krimiformat die Deutschen zur sonntäglichen Primetime vor den Fernseher und macht die ARD damit so gut wie immer zur Quoten-Königin.
In diesem Jahr hat der Tatort bereits sechs Mal die 10-Millionen-Zuschauer-Marke überschritten (davon allein drei Mal im Januar) und erzielt äußerst hohe Marktanteile.:
Der Tatort – erfolgreich seit 1970
Die Fakten
Der Tatort, der nun fast 48 Jahre alt ist, läuft fast jeden Sonntag um 20:15 Uhr im Ersten Deutschen Fernsehen. Am 18.03.2018 wurde die 1052. Folge des Tatorts ausgestrahlt (Köln: „Mitgehangen“ mit Ballauf und Schenk).
In Deutschland ermitteln Kommissare an 20 verschiedenen Schauplätzen, während jeweils ein Ermittlerteam in Wien und in Luzern tätig ist. Laut ARD hatten die Kommissare aus München (Miro Nemec und Udo Wachtveitl als Leitmayr und Batic) die meisten Auftritte.
Das Erfolgsgeheimnis
Obwohl die Meinungen über den Tatort auseinander gehen und viele Folgen immer wieder als „vorhersehbar“ in der Kritik standen, hat sich das Format zu Deutschlands erfolgreichster Krimireihe entwickelt, das fast immer zwischen 7 und 11 Millionen Zuschauer vor den Fernseher lockt. Hohe Einschaltquoten sind demnach keine Seltenheit. Aber was macht den Tatort so erfolgreich?
Es scheinen eine Menge Faktoren eine Rolle zu spielen, aber eines ist ganz klar Teil des Erfolgsgeheimnisses: Tradition. Die Produktion setzt auf langzeitliche Besetzung, eine gleichbleibende gut gelegte Sendezeit und eine klassische Länge von circa 90 Minuten. Und – ganz wichtig – auf einen unverkennbaren Vorspann, den so gut wie jeder Deutsche kennt. Die Tatort-Musik stammt aus der Feder von Klaus Doldinger und ist heute Wiedererkennungsmerkmal der Serie. All diese Merkmale machen den Tatort zu einem Format, zu dem man immer gerne wieder zurückkommt.
Die Ermittlerinnen und Ermittler
Darüber hinaus hat fast jeder Tatort-Fan sein Lieblings-Ermittlerteam. Viele denken hier sofort an das Komiker-Duo Börne und Thiel aus Münster, die mit der Folge „Summ, Summ, Summ“ im Jahre 2013 12,99 Millionen Zuschauer erreichten – das ist Rekordwert seit 1992.
Dadurch, dass ein Team nicht wöchentlich auftritt, wird dem Zuschauer der Druck genommen, sich jede Woche der Serie zu widmen – und da jede Folge in sich abgeschlossen ist, macht es nichts, wenn man mal einen Sonntag nicht zuschaut. Trotzdem hat jedes Ermittlerteam seine unverwechselbaren Wesenszüge, Insider-Scherze und eine eigene Geschichte und sorgt damit für ein loyales Publikum.
Über die Jahre hat sich der Tatort weiterentwickelt und ist nicht nach zwei oder drei Jahrzehnten eingerostet. Die Ermittlerinnen und Ermittler bleiben lange und werden nach und nach von vorsichtig ausgewählten Nachwuchskommissarinnen und -kommissaren abgelöst oder unterstützt. Auch bleiben die Themen des Tatorts häufig heikel und vor allem aktuell, ohne vom klassischen Format abzuweichen.
All diese Faktoren tragen zum langfristigen Erfolg der Serie bei und sorgen dafür, dass sich die Deutschen all-sonntäglich allein, im Familienkreis oder auch in der Kneipe um die Ecke zum gemeinsamen Tatort-Schauen versammeln.
Quellen: